Kevin Bogusch | Oracle Senior Competitive Intelligence Analyst | 20. Dezember 2023
Trotz aller Vorteile der Verlagerung der Computing-Infrastruktur in die Cloud kann es schwierig sein, fundierte Entscheidungen darüber zu treffen, wie das Budget eingehalten werden kann. Cloud-Kosten variieren je nach Anbieter, verwendeter Speichermenge, Computing-Bedarf und der auf jeder Cloud-Instanz ausgeführten Anwendung.
Die Verfolgung und Verwaltung von Cloud-Kosten ist zu einer großen Herausforderung geworden. In einer aktuellen IDC-Umfrage gaben 64 % der befragten CIOs an, dass sie ihr Cloud-Budget übersteigen. Und ihre Kollegen in der Chefetage bemerken das auch: Mehr als die Hälfte der Führungskräfte, die im Rahmen einer weltweiten IDC-Umfrage unter CEOs im Jahr 2022 befragt wurden, gaben an, dass sie sich Sorgen über die Cloud-Ausgaben machen.
Eine wirksame Strategie für das Cloud-Kostenmanagement erfordert eine genaue Kenntnis aller Cloud-Kosten und Serviceanforderungen. Die Millionen-Dollar-Frage: Ist das Geld, das für die Cloud-Infrastruktur ausgegeben wird, angesichts der Bedürfnisse des Unternehmens angemessen?
Cloud-Kostenmanagement ist der Prozess, mit dem Unternehmen die Cloud-Kosten unter Kontrolle halten. Das Bestreben, den Komfort zu erhöhen und Geld zu sparen, indem die On-Premises-Infrastruktur ersetzt wird, kann schnell zu einem Schatten-IT-Albtraum werden, da die Cloud weniger mysteriös und für nicht-technische Anwender aus dem Geschäftsbereich einfacher bereitzustellen ist. Es kann nicht nur sein, dass sie redundante Services einrichten, sondern sie erkennen oft auch nicht, dass das Unternehmen versucht, seine Cloud-Ausgaben auf einen einzigen Anbieter zu konzentrieren. Die Verwendung mehrerer Cloud-Serviceprovider, insbesondere wenn dies nicht ausdrücklich genehmigt ist, erschwert nicht nur die Verwaltung der Ausgaben, sondern kann Ihnen auch Kosten in Form von entgangenen Mengenrabatten verursachen.
Cloud-Serviceprovider nutzen mehrere gängige Kostenmodelle, jedes mit seinen Vor- und Nachteilen. Zu den Optionen gehören in der Regel ein „Pay-as-you-go“-Modell mit nutzungsbasierter Abrechnung, ein Festpreis-Abonnementmodell, die Zahlung für eine langfristige, stabile Nutzung, Rabatte für Volumenverpflichtungen und Rabatte für die Nutzung in Zeiten geringer Nachfrage. Ein effektives Cloud-Kostenmanagement kann unautorisierte Ausgaben eindämmen und dabei helfen, verfügbare Rabatte zu nutzen und gleichzeitig sicherzustellen, dass die IT-Abteilungen effizient budgetieren. So minimieren Sie Verschwendung und Verwaltungsaufwand, sparen Zeit – und vermeiden unangenehme Überraschungen, wenn Rechnungen eintreffen.
Wichtige Erkenntnisse
Mit zunehmender Abhängigkeit der Unternehmen vom Cloud-Computing steigt auch die Komplexität ihrer IT-Infrastrukturen. Die einfache Einrichtung und Bereitstellung, die genau als eine Stärke des Cloud-Betriebs angesehen wird, führt oft zu einer Ausbreitung. Eine Vielzahl von Anbietern und Preisoptionen, insbesondere in Multicloud-Umgebungen, kann es schwierig machen, den Überblick darüber zu behalten, wofür ein Unternehmen bezahlt und warum.
Genau hier kommt das Cloud-Kostenmanagement ins Spiel. Tools für das Cloud-Kostenmanagement helfen Unternehmen, ihre Ausgaben zu kontrollieren, indem sie die Cloud-Nutzung und die Nachfrage überwachen. Darüber hinaus können diese Tools IT-Manager über nicht ausgelastete oder unerwartet teuer gewordene Cloud-Ressourcen informieren. Die meisten Cloud-Serviceprovider bieten grundlegende Kostenmanagementtools an, aber spezialisierte Systeme von Drittanbietern ermöglichen Unternehmen eine vollständige Transparenz und Governance über mehrere Anbieter hinweg.
Einfach ausgedrückt: Cloud-Kostenmanagement ist wichtig, denn kein Unternehmen kann es sich leisten, Geld zu verschwenden. In einer dezentralen IT-Umgebung ist es für Teams so einfach, neue Cloud-Instanzen einzurichten, dass die Kosten oft zweitrangig sind – oder überhaupt nicht berücksichtigt werden. Häufig werden Cloud-Services für bestimmte Zwecke gekauft und dann nicht weiter genutzt, während der Zähler weiterläuft.
So wichtig das Kostenmanagement für das Budget ist, so wichtig ist es auch für die Rechenschaftspflicht. Wenn Cloud-Instanzen beiläufig eingerichtet und vergessen werden, können Sie leicht den Überblick verlieren. Dies kann zu Datenduplizierung, Beschädigung oder Sicherheitsproblemen führen. Mit dem Cloud-Kostenmanagement können Unternehmen verstehen, welche Cloud-Instanzen von wem und zu welchen Kosten erstellt wurden, damit Kosten zugeordnet und Probleme bis zur Quelle zurückverfolgt werden können.
Es kommt auf eine Mischung aus komplexer Preisgestaltung und einfacher Bereitstellung an. Cloud-Provider verfügen oft über detaillierte und dynamische Preismodelle, wobei Faktoren wie die Anzahl der Benutzer, der Speicher, der Daten-Egress und Zusatzservices Einfluss darauf haben, was Ihre Cloud-Infrastruktur an einem bestimmten Tag kostet. Schwankungen zu verstehen und zu bewältigen ist schwierig.
Darüber hinaus sind Cloud-Services für Mitarbeiter des Geschäftsbereichs nur allzu leicht zu erwerben und zu installieren. Teams oder Abteilungen nutzen möglicherweise viele verschiedene Services oder Instanzen, skalieren diese häufiger hoch als wieder herunter und überlassen es der IT, sich um die Kosten zu kümmern.
Cloud-Kosten sind oft schwer zu fassen, weil so viele Faktoren in die Preisgestaltung einfließen, von denen nicht alle sofort ersichtlich sind. Hier sind einige Faktoren, die zu überhöhten Ausgaben führen können.
Die Verwaltung der Cloud-Kosten bietet viele Vorteile, von denen einige offensichtlich sind, und andere weniger. Sie fallen grob in die Kategorien Geld, Governance und Budgetprozesskontrolle.
Sobald sich ein Unternehmen dazu entschließt, seine Cloud-Kosten zu verwalten, können verschiedene Strategien zur Optimierung der Ausgaben beitragen.
Die Cloud-Infrastruktur kann sich über mehrere Anbieter und Angebote erstrecken, wodurch die Kosten außer Kontrolle geraten und die Governance nahezu unmöglich wird. Cloud-Kostenmanagementtools, die oft in einem Software-as-a-Service-Modell (SaaS) angeboten werden, überwachen Ihre Infrastruktur und helfen, Verschwendung zu vermeiden, indem sie die Cloud-Nutzung verfolgen und darüber berichten. Manager können Berichte analysieren, um nicht ausreichend genutzte bzw. überflüssige Ressourcen zu identifizieren und zu beseitigen.
Jeder Cloud-Provider verfügt über seine eigenen nativen Kostenmanagementtools. Eine Drittanbieterlösung ist jedoch am besten, wenn ein Unternehmen seine Cloud-Infrastruktur über mehrere Anbieter hinweg verwalten muss. Ein Tool eines Drittanbieters kann wichtige Einblicke in die vergleichbaren Kosten verschiedener Cloud-Provider und sogar in spezifische Serviceangebote geben.
Und in vielen Fällen verfügt ein Tool eines Drittanbieters über Features wie Anpassung, Visualisierungen und detaillierte Einblicke in die Nutzung, die die nativen Tools eines Anbieters nicht bieten können.
Es gibt wahrscheinlich Hunderte von Cloud-Kostenmanagementtools, jedes mit seinen Stärken und Schwächen. Im Folgenden finden Sie eine Auswahl beliebter Tools, die Sie genauer unter die Lupe nehmen sollten.
Welches Cloud-Kostenmanagementtool am besten geeignet ist, hängt von der Größe, dem Umfang und der Zusammensetzung Ihrer Cloud-Infrastruktur sowie von Ihrem IT-Reifegrad und Ihrer Managementkultur ab. In den kleinsten und am stärksten zentralisierten Unternehmen, in denen nur wenige Cloud-Services genutzt werden und in denen nur eine Person oder ein kleines Team für den Einkauf und die Verwaltung zuständig ist, kann eine Tabelle in Verbindung mit der manuellen Kennzeichnung jeder Instanz zur Unterstützung der Nachverfolgung durchaus sinnvoll sein. Wenn ein Unternehmen jedoch mehrere Teams hat, die an mehreren Gruppen von Cloud-Instanzen arbeiten, und wenn die Unternehmensführung die manuelle Kennzeichnung von Cloud-Ressourcen nicht ganz verwalten oder durchsetzen kann, um eine genaue Nachverfolgung zu ermöglichen, sollte es wahrscheinlich ein spezielles Cloud-Management-Tool in Betracht ziehen.
Beantworten Sie die folgenden Fragen, wenn Sie entscheiden, welches Tools Sie verwenden möchten:
Oracle Cloud Infrastructure (OCI) bietet vollständige Cloud-Services auf der ganzen Welt, cloudübergreifend oder im Data Center eines Unternehmens. Es bietet innovative Funktionen wie flexible Rechenleistung, niedrigere Preise, automatisch abgestimmten Speicherplatz, bis zu 10-mal niedrigere Gebühren für den Daten-Egress sowie kostenlose Tools und Berichte, die unnötige Überzahlungen und Überraschungen bei der Abrechnung verhindern.
Die Kostenmanagement- und Governance-Services von OCI umfassen Cloud-Kostenmanagementtools, die Ausgaben überwachen, die Verantwortlichkeit erhöhen und die Effizienz optimieren. Finanzführungskräfte können die Tools verwenden, um Leitplanken einzurichten, die dazu beitragen, Kostenkontrolle und Governance sicherzustellen, ohne dem Wachstum im Wege zu stehen. Zu den Services gehören Organisationsmanagement, Kostenanalyse und Reporting, Governance und Kontrolle, Budgetierung und Prognose sowie Optimierung.
Selbst Unternehmen mit der einfachsten Cloud-Infrastruktur können von der Beachtung der Kostenkontrolle profitieren, jedoch wird die Notwendigkeit umso akuter, je mehr ein Unternehmen auf die Cloud angewiesen ist. Um fundierte Entscheidungen über Cloud-Ausgaben zu treffen, benötigen Führungskräfte Daten darüber, wie viel sie ausgeben, wofür und warum.
Das Cloud-Kostenmanagement kann dabei helfen. Es verfolgt Cloud-Instanzen und deren Nutzung, sodass Unternehmen ihre Budgets kontrollieren, die Kontrolle über ihre IT-Infrastrukturen verbessern und mehr bzw. tiefere Einblicke gewinnen können.
KI kann CIOs helfen, Daten zu verarbeiten, um Cloud-Ausgaben zu optimieren. Erfahren Sie, wie Sie das Potenzial der künstlichen Intelligenz jetzt nutzen können, um Talente, Sicherheit und andere Herausforderungen anzugehen.
Welche drei verschiedenen Cloud-Kostenmodellstrategien gibt es?
Die Cloud-Kosten basieren im Allgemeinen auf einem von drei Modellen: zeitbasiert, kostenbasiert oder auktionsbasiert. Beim ersten geht es darum, wie lange die Ressource genutzt wird. Bei kostenbasierten Modellen kommt es darauf an, wie teuer die Bereitstellung des Services ist. Und auktionsbasierte Systeme beruhen auf der konkurrierenden Nachfrage mehrerer Kunden nach endlichen Computing-Ressourcen.
Wer ist für das Cloud-Kostenmanagement verantwortlich?
Letztendlich ist die oberste Unternehmensleitung für das Cloud-Kostenmanagement verantwortlich. Je nachdem, wie ein Unternehmen strukturiert ist, können die Kosten in der Verantwortung einer IT-Abteilung, funktionaler Geschäftsbereiche oder jedes einzelnen Projekts liegen. Die Zuweisung der Kostenverantwortung ist einer der Gründe, warum Cloud-Kostenmanagement so wichtig ist.
Was versteht man unter Cloud-Kostenmodelle?
Cloud-Services verwenden mehrere gängige Kostenmodelle, von denen jedes Vorteile in bestimmten Anwendungen hat.