Die Oracle University (OU) hat es sich zur Aufgabe gemacht, hochwertige Produkte und Dienstleistungen bereitzustellen und hält sich dabei an die bundesstaatlichen Richtlinien in Bezug auf die Barrierefreiheit gemäß des Abschnitts 508 des Rehabilitation Act. Abschnitt 508 des Rehabilitation Act gilt nur für die USA. Oracle prüft und berücksichtigt jedoch alle Anforderungen an die Barrierefreiheit und besonderen Bedürfnisse, einschließlich der Anforderungen wie sie in Kanada und anderen Regionen außerhalb der USA gelten. Oracle University erfüllt bei seinen Schulungsprogrammen die Anforderungen des Americans with Disabilities Act (ADA), des Rehabilitation Act sowie anderer anwendbarer staatlicher, lokaler und regionaler Gesetze.
Das Programm der Online-Bibliothek der Oracle University wird gelegentlich begleitend zu den Präsenzschulungen als Referenzmaterial verwendet. Diese Online-Referenzmaterialien werden auf Anfrage entsprechend den Anforderungen an die Barrierefreiheit modifiziert. Die Modifikationen der Online-Referenzmaterialien beschränken sich auf die Kursmaterialien, die direkt mit einer ursprünglichen Präsenzveranstaltung verbunden sind.
Gehen Sie auf die Oracle University-Website, um Informationen zu Planung, Buchung und Registrierung zu erhalten. Die Registrierung kann online oder über die Telefonnummern des Callcenters erfolgen, einschließlich einer für den TTY-Support.
Die Oracle University OnLine Library ist die Onlinequelle für webbasierte Oracle-Schulungen. Die Nutzung der Oracle University Online Library setzt die Oracle iLearning-Anwendung voraus ,um die Navigation und Bereitstellung der Online-Technologieschulungen zu ermöglichen. Weitere Komponenten beinhalten Websites, Weblinks und Quelldateien mit Inhalten.
Gehen Sie auf die Oracle University-Website, um Informationen zu Planung, Buchung und Registrierung zu erhalten. Die Registrierung kann online oder über die Telefonnummern des Callcenters erfolgen, einschließlich einer für den TTY-Support.
Auf der Oracle University-Website finden Sie weitere Informationen dazu, wie Sie das Online-Programm entsprechend Ihrer bevorzugten Lernstile auswählen und wie Sie Anfragen für Versionen mit Untertiteln und Versionen, die mit JAWS-Bildschirmsprachausgabe kompatibel sind, einreichen. Sie können sich online oder über die Telefonnummern des Callcenters registrieren, einschließlich einer mit TTY-Support.
Auf den Websites der Oracle University wird die Barrierefreiheit bei allen Bereichen des Designs, der Inhalte und der Navigation kontinuierlich evaluiert.
Fragen und Vorschläge zu OU-Websites können an folgende an E-Mail-Adresse gesendet werden: accessibility_ww@oracle.com.
Das Oracle Certification Program (OCP) der Oracle University ist ein Zertifizierungsprogramm für technische Experten von Oracle im Markt für Informationstechnologie.
Informationen zur Testvorbereitung finden Sie auf der Oracle Certification-Website. Sie können sich online oder über die Telefonnummern des Callcenters registrieren, einschließlich einer mit TTY-Support.
Das Oracle Global Customer Support (GCS) Accessibility-Projekt begann 2002 mit der Aufgabe, die Barrierefreiheit des Supports zu bewerten. Seitdem hat es sich zu einem umfassenden Programm entwickelt, das die beiden Seiten des Supports umfasst und auf sie eingeht: Die Barrierefreiheit des Supports soll sichergestellt werden, während zugleich die Zugänglichkeit der Produkte von Oracle verbessert wird.
Der hauptsächliche Fokus des Acessibibility Programs liegt darauf, internen Entwicklern Strategien auf der Grundlage der Standards des Abschnitts 508 und der WCAG 2.1-Normen zu empfehlen, um einen barrierefreien Support zu gewährleisten. Das Programm ergänzt diesen Schwerpunkt durch die Zusammenarbeit mit Organisationen wie Lighthouse International, die Koordination von Ressourcen zur Erstellung spezialisierter Schulungen für Supportingenieure und die Bereitstellung von Möglichkeiten für Blinde, die Oracle Support-Community zu kontaktieren.
Informationen zu TRS Oracle Support: Es sind eine Reihe von Services verfügbar und alle Services bieten zwei Möglichkeiten für den Kundenkontakt: My Oracle Support (Internet) oder telefonischen Support. My Oracle Support bietet Webservices rund um die Uhr. My Oracle Support stellt unterschiedliche Grade an Barrierefreiheit bei der Navigation und den Inhalten bereit, um einen möglichst robustesten Service zu gewährleisten. Dokumentation wird auf Anfrage zur Verfügung gestellt.
GCS verfügt über ein formales Team und einen internen Prozess, der auf Fragen zu unterstützenden Technologien eingeht. Dieses Team arbeitet mit dem zugewiesenen Oracle Entwickler zusammen, um das Problem des Kunden mit der entsprechenden unterstützenden Technologie zu analysieren und zu replizieren. Im Anschluss daran erhält der Kunde Empfehlungen und Support und es werden Entwicklungsarbeiten ausgeführt, um das Problem zu beheben.
Für alle Supportmitarbeiter ist eine Schulung erforderlich, um das Bewusstsein für die Barrierefreiheit zu stärken. Im Rahmen dieses Programms finden Veranstaltungen auf der ganzen Welt statt, bei denen die Barrierefreiheit für mehr als 13.000 Mitarbeiter im Mittelpunkt steht. Dazu gehören Präsentationen und Schulungen von Freedom Scientific und anderen Anbietern, der Einbezug lokaler Ressourcen für Blinde und Sehbehinderte sowie interaktive Demonstrationen der Produkte von Oracle, die mit verschiedenen unterstützenden Technologien arbeiten. Nach unserer Schätzung haben mehr als 1.000 GCS-Entwickler weltweit direkt an diesen Veranstaltungen teilgenommen und dabei wertvolle praktische Erfahrungen in Bezug auf die Barrierefreiheit gesammelt.
Kunden von Oracle haben Zugriff auf elektronischen Support über My Oracle Support oder indem sie denOracle Support unter 1.800.223.1711 anrufen. Hörgeschädigte Kunden in den USA, die mit einem Mitarbeiter von Oracle Support sprechen müssen, können einen Telekommunikationsvermittlungsdienst (Telecommunications Relay Service, TRS) nutzen. Kunden mit Hörschwierigkeiten von außerhalb der USA können den Relay-Service unter der Nummer 1.605.224.1837 nutzen. Nach der Kontaktaufnahme mit dem Oracle Support kümmert sich ein Techniker gemäß den normalen Prozessen zur Bearbeitung von Serviceanfragen um technische Probleme.
Oracle dokumentiert den Status der Barrierefreiheit bei jedem Produkt oder jeder Produktfamilie mithilfe der Freiwilligen Produkt-Zugriffs-Vorlage (Voluntary Product Accessibility Template, VPAT). Diese Dokumente sind unter https://www.oracle.com/corporate/accessibility/vpats/ aufgeführt.
Viele der übernommenen Unternehmen, wie PeopleSoft und Sun Microsystems, verfügten bereits über Programme, um die Standards des Abschnitts 508 zu erfüllen. Das Accessibility Program Office arbeitet mit den Strategie- und Entwicklungsteams der übernommenen Unternehmen zusammen, um sie an Oracle Programme und Prozesse anzugleichen. Genau wie bei den Kernprodukten von Oracle werden VPATs für diese Produkte im Laufe der Zeit auf https://www.oracle.com/corporate/accessibility/vpats/ einsehbar sein.
Nein. Die Tools von Oracle ermöglichen es Ihnen, barrierefreie Produkte zu erstellen. Dabei müssen jedoch die Richtlinien, die für jedes Tool dokumentiert sind, befolgt werden. Zudem muss auf die Anforderungen in Bezug auf die Barrierefreiheit im Allgemeinen geachtet werden. Ein barrierefreies Produkt erfordert ein angemessenes Design sowie entsprechende Programmierung und Tests.
Die Normen des Abschnitts 508 sind im Jahr 2001 in Kraft getreten, sodass Produkte, die davor auf den Markt gekommen sind, die Anforderungen des Abschnitts 508 nicht berücksichtigen. Einige Oracle Produkte, die vor 2001 veröffentlicht wurden, können einen gewissen Grad an Barrierefreiheit bieten, z. B. Tastaturfunktionen. Ältere Versionen wurden jedoch nicht so entwickelt oder getestet, dass sie die Kriterien von Abschnitt 508 erfüllen. Nur Produkte, die VPATs veröffentlicht haben, sind in einem Maße barrierefrei, wie es in ihren VPATs aufgeführt ist.
Der Americans with Disabilities Act (ADA) der Vereinigten Staaten und der britische Disability Discrimination Act (DDA) verlangen von Arbeitgebern, dass sie einen „angemessenen Arbeitsplatz“ anbieten oder verhindern, dass Arbeitnehmer im Vergleich zu anderen Mitarbeitern einem „wesentlichen Nachteil“ ausgesetzt sind. Es liegt in der Verantwortung jedes Arbeitgebers, sich an die für ihn gültigen Gesetze zu halten, indem er ein angemessenes Arbeitsumfeld sowie entsprechende Werkzeuge, Produktivitätsanpassungen usw. zur Verfügung stellt. Oracle Produkte verfügen über Funktionen für die Barrierefreiheit, die einen Arbeitgeber bei der Einhaltung der ADA- oder DDA- Anforderungen unterstützen. Aber die Barrierefreiheit von Software ist nur ein Faktor, um derartige Vorschriften einzuhalten.
Einige Oracle Produkte sind so programmiert, dass sie die Standards von WCAG 1.0 Priority 2 (auch als „AA“ bezeichnet) erfüllen. Andere erfüllen mit ihrer Programmierung die Standards von WCAG 2.0 Level AA. Diese Informationen sind in der VPAT aufgeführt. Wenn WCAG 1.0- oder WCAG 2.0-Kriterien nicht erwähnt werden, erfüllt das Produkt diese Standards nicht oder wurde noch nicht vollständig bewertet. Da WCAG 1.0 nur HTML betrifft, wird in der VPAT von Produkten, die kein HTML beinhalten, angegeben, dass WCAG 1.0 nicht zutrifft. Da WCAG 2.0 durch das Dokument „Leitfaden zur Anwendung von WCAG 2.0 auf nicht-webbasierte Informations- und Kommunikationstechnologien“ (Guidance on Applying WCAG 2.0 to Non-Web Information and Communications Technologies, WCAG2ICT) angepasst wurde, wird dies in der VPAT von Produkten, die keinen HTML-Code beinhalten und entsprechend den WCAG 2.0-Standards programmiert sind, deutlich gemacht.
Es gibt eine Vielzahl von Testtools auf dem Markt, aber kein einzelnes Evaluierungstool bietet bisher eine vollständig automatisierte Lösung. Es besteht außerdem die Auffassung, dass bei der Prüfung auf WCAG 2.0-Kriterien nur 17 % der Kriterien automatisch getestet werden können. Einige Aspekte der Prüfung erfordern ein gewisses Maß an menschlicher Inspektion und Beurteilung. Zum Beispiel verlangen Standards, dass Farbe nicht das einzige Mittel zur Übermittlung von Informationen sein darf. Aber kein automatisiertes Tool kann genau bestimmen, wie Farbe auf einer Seite verwendet wird. Aktuelle Testwerkzeuge können relevanten Code als zu prüfendes Element kennzeichnen, aber die Werkzeuge können nicht automatisch feststellen, ob dieser Code den Standard erfüllt. Außerdem prüfen automatisierte Tools ausnahmslos nach einer bestimmten Programmierlösung und melden einen Fehler, wenn sie diesen bestimmten Code nicht finden. Das bedeutet nicht unbedingt, dass das zu bewertende Produkt den Standard nicht erfüllt.
Oracle zertifiziert seine Produkte nicht für die Ausführung mit einer bestimmten unterstützenden Technologie oder Version. Oracle Produkte sind nach Standards programmiert und können Personen mit Behinderungen eine vergleichbare Barrierefreiheit bieten, wenn sie gemäß der Produktdokumentation von Oracle verwendet werden. Voraussetzung dabei ist, dass unterstützende Technologien und andere Produkte, die mit ihnen zusammen verwendet werden, entsprechend mit unserem Produkt zusammenarbeiten.
Wenn die Anwendung von Oracle in Java, wie beispielsweise JDeveloper oder Oracle Forms (Laufzeit) geschrieben ist, müssen Kunden die Java Access Bridge verwenden. Die Java Access Bridge bietet die Integration mit Bildschirmsprachausgaben wie JAWS oder SuperNova, die Java unterstützen. Ab Java 7 Update 6 ist die Java Access Bridge im Java-Release enthalten, muss jedoch aktiviert werden. Weitere Informationen zur Konfiguration finden Sie in der Java-Dokumentation zur Barrierefreiheit.
Oracle empfiehlt Benutzern, die neueste Version ihres Betriebssystems, Browsers, Produkts und ihrer unterstützenden Technologie zu verwenden, um die bestmögliche Benutzererfahrung zu gewährleisten. Zudem werden dringend die neuesten Patches für die unterstützenden Technologien empfohlen. Obwohl Oracle keine spezifische unterstützende Technologie zertifiziert, werden in der VPAT des Produkts einige Mindestversionen aufgeführt, die dringend empfohlen werden. Die produktspezifische Dokumentation kann zusätzliche Kommentare zu empfohlenen Konfigurationen enthalten.
Angesichts der Komplexität von Lösungen für die Barrierefreiheit können unerwartete Verhaltensweisen auftreten, die nicht mit dem zusammenhängen, was wir traditionell unter „Bugs“ verstehen. Barrierefreiheit stellt eine einzigartige Herausforderung dar, da Produkte korrekt programmiert und genau ihrer Programmierung entsprechend ausgeführt werden können, es dabei aber dennoch zu Anomalien kommen kann, wenn IT-Produkte und unterstützende Technologien miteinander interagieren. Diese Anomalien fallen nicht in die Kategorie dessen, was man traditionell als „Bugs“ bezeichnen würde. Und sie weisen auch nicht darauf hin, dass die jeweiligen Oracle Produkte die geltenden Standards nicht erfüllen.
Große, komplexe IT-Anwendungen können neue Anforderungen an einige der unterstützenden Technologieprodukte stellen und es können unerwartete Verhaltensweisen auftreten, die eine Produktverbesserung oder Funktionsänderungen erfordern. Einige unterstützende Technologieprodukte können gegenseitige Inkompatibilitäten aufweisen, wenn sie auf dieselbe Maschine geladen werden. Oder sie können Leistungsprobleme verursachen, die sich auf ein IT-Produkt auswirken könnten. Eines der häufigsten Probleme ist, dass Maschinen nicht genügend Speicher oder Rechenleistung haben, um sowohl unterstützende Technologien als auch die Anwendung auszuführen.
Mögliche „Bugs“ müssen mithilfe des entsprechenden Anbieters, bzw. seiner technischen Spezifikationen behoben werden. Sollte ein Fehler erkannt werden, wird dieser dann in einer Weise behoben, die mit den Standardgeschäftspraktiken dieses Anbieters in Einklang steht. Nicht alle Bugs sind gleich. Sie variieren je nach Quelle, Typ und Schweregrad. Lediglich lästige Bugs, die nicht mit der Kernproduktfunktionalität zusammenhängen, werden von den meisten Benutzern möglicherweise nicht einmal bemerkt und stellen keine wirklichen Probleme hinsichtlich der Nutzung des Produkts dar. Wenn Probleme erkannt werden, werden Korrekturen entsprechend der branchenüblichen Praktiken veröffentlicht.
Oracle Support bietet eine Reihe von Services. Alle Services bieten jedoch zwei Arten des Kundenkontakts: My Oracle Support (Internet) oder telefonischen Support. My Oracle Support bietet rund um die Uhr Websupportservices, die auf https://support.oracle.com/ verfügbar sind. My Oracle Support ist ein System, das verschiedene Grade an Barrierefreiheit bei der Navigation und bei den Inhalten bietet. Das Inhalts-Repository wurde im Laufe der Zeit zusammengestellt und enthält Dateien, von denen manche barrierefrei sind, während andere es nicht sind. Die Legacy-Dokumentation auf My Oracle Support wird auf Anfrage barrierefrei gemacht. Rufen Sie in den USA unter der Nummer 1.800.223.1711 an.
*Für andere Standorte gehen Sie auf: https://www.oracle.com/support/contact.html.
Damit eine komplizierte Anwendung der Unternehmensklasse von einer Person mit Behinderung erfolgreich genutzt werden kann, müssen viele Dinge „genau richtig“ zusammenarbeiten. Wir nennen dies das „Barrierefreiheits-Puzzle“.
Der BS-Anbieter muss Dienste und Optionen für die Barrierefreiheit in die Basisplattform integrieren. Das beinhaltet Funktionen, die das Betriebssystem selbst barrierefrei machen, sowie das Verfügbarmachen von Einstellungen für Farbe, Kontrast, Schriftart, Schriftgröße und einen Fokuscursor. Die vom Betriebssystem bereitgestellten grundlegenden Widgets (Fenster, Dropdown-Listen, Bildlaufleisten usw.) müssen mit der Tastatur und der unterstützenden Technologie zusammenarbeiten. Das geschieht über standardmäßige Accessibility Application Program Interfaces (APIs) der unterstützenden Technologien, die idealerweise auf mehreren Plattformen verfügbar sein sollten.
Hersteller von Computern müssen sicherstellen, dass Tastaturen und andere Hardwaregeräte mit unterstützender Technologie über Standardschnittstellen und -protokolle ordnungsgemäß mit dem System verbunden werden können. Die Maschinen selbst müssen dem Standard für die Barrierefreiheit entsprechen, wie z. B. inBezug auf Großdruck und die angemessene Kraft, die für die Bedienung mechanischer Steuerungen erforderlich ist. Geräte wie Mikrofone und Headsets sollten zudem die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen berücksichtigen.
Der AT-Anbieter spielt eine große Rolle für den letztendlichen Erfolg des Nutzers. Die AT hat eine überaus schwierige Aufgabe zu erfüllen – sie muss eine Benutzerschnittstelle, die oft mühsam für die Wiedergabe auf einem Monitor erstellt wurde, in ein völlig anderes Medium verwandeln. Um dies zu erreichen, muss AT vollständig und präzise mit der zugrunde liegenden Plattform interagieren, die Anwendung parsen und sie auf eine für den Benutzer optimale Weise neu rendern, ohne dass dabei die AT selbst zum Element mit der schwierigsten Lernkurve wird. Während viele AT-Anbieter in der Regel wesentlich kleiner sind als IT-Anbieter von Unternehmensanwendungen, müssen sie dennoch einige der gleichen Prozesse umsetzen wie beispielsweise die rechtzeitige Bereitstellung von Korrekturen und die Vermeidung von Regressionen bei diesen Korrekturen. Die AT muss zudem ganz auf der Höhe neuer Technologien sein und sich so schnell wie möglich den Funktionalitäten der zugrundeliegenden Plattform anpassen.
Dem Browseranbieter fallen ähnliche Verantwortlichkeiten zu wie dem Anbieter des Betriebssystems.
Technische Standards spielen beim Barrierefreiheits-Puzzle eine entscheidende Rolle, da sie dafür sorgen, dass sich die Programmierpraktiken der Betriebssystem-, Browser-, Anwendungs- und AT-Anbieter auf ein gemeinsames Ziel konzentrieren. Die Standards müssen vollständig sein, damit eine End-to-End-Lösung gut beschrieben und dennoch tolerant gegenüber einzigartigen Lösungen ist. Zudem müssen die Standards messbar und der Anteil subjektiver Bewertungen minimal sein. Zu viele Standards wiederum stellen ein erhebliches Risiko dar. Irgendwann muss ein IT-Anbieter einen Schlussstrich ziehen, welchen Standards er innerhalb eines bestimmten Releasezyklus folgen kann. Außerdem führen zu viele Standards oft zu widersprüchlichen Anforderungen. Darüber hinaus macht die Einhaltung von Standards allein ein Produkt nicht unbedingt „barrierefrei“. Es ist zwar möglich, ein Produkt zu entwickeln, das allen Standards entspricht, aber dies kann dann für eine große Klasse von Menschen mit Behinderungen unbrauchbar sein, da die einzelnen Teile nicht als Ganzes verwendbar sind.
Der Anwendungsanbieter nutzt internationale Standards und Vorschriften, um seine eigenen Standards und Best Practices zu entwickeln und implementiert sie dann im gesamten Produktset. Dies erfordert Schulungen und Engagement bei einer Vielzahl von Rollen im Unternehmen, darunter Designer von Benutzeroberflächen, Entwickler, QA-Tester, Support-Ingenieure, Berater und sogar bei der Rechtsabteilung und dem Vertrieb. Der Anwendungsanbieter führt Tests mit einer Vielzahl von automatisierten Tools, AT und Benutzern durch. Nicht die gesamte Software, die für die Erstellung einer barrierefreien Lösung für den Benutzer erforderlich ist, steht unter der Kontrolle des Anwendungsanbieters. Aber der Anbieter muss einen angemessenen Versuch unternehmen, dafür zu sorgen, dass alle Teile interoperabel sind. Schließlich muss der Anbieter dem Käufer Auskunft geben, ob das Produkt bestimmte Standards erfüllt und wie die Support-Richtlinie aussieht, wenn Probleme auftreten sollten.
Diese Gruppe von Personen hat die Verantwortung, das Produkt so zu konfigurieren, dass es barrierefrei ist. Dies erfolgt gemäß der Dokumentation, die von den Anbietern des Betriebssystems, des Browsers, der Anwendung und der AT bereitgestellt wird. Sie muss auch beim Anpassen oder Erstellen neuer Inhalte entsprechende Entwicklungsrichtlinien befolgen. Dabei müssen viele der exakt gleichen Schritte befolgt werden wie beim Anwendungsanbieter selbst – vom Design bis zum Testen.
Die richtige Schulung erfordert Kenntnisse über das Produkt, Kenntnisse über die AT sowie Materialien, die auf diese spezifische Kombination zugeschnitten sind. Der Dozent muss das Training möglicherweise auch an die spezifischen Bedürfnisse des Endbenutzers anpassen, da das Leistungsspektrum bei Verwendung von AT (oder in der IT im Allgemeinen) zwischen Benutzern erheblich variieren kann.
Die Einhaltung von Gleichstellungsvorschriften wie dem Americans with Disabilities Act in den USA oder dem Disability Discrimination Act in Großbritannien liegt in der Verantwortung des Arbeitgebers. Da jeder Mitarbeiter einzigartig ist, kann dies zu einer sehr breiten Palette von Anpassungen führen, darunter:
Der Endbenutzer einer Unternehmensanwendung muss an Schulungen sowohl zur Anwendung als auch zur AT teilnehmen. Viele AT-Module sind recht komplex – vielleicht handelt es sich dabei sogar um die komplexeste Software, mit welcher der durchschnittliche Computerbenutzer jemals zu tun haben wird. Komplizierte Unternehmensanwendungen erfordern jedoch ein hohes Kompetenzniveau mit diesen Modulen und der Benutzer muss sich die Zeit nehmen, sie zu erlernen.
Der Helpdesk in einem Unternehmen muss sich der individuellen Bedürfnisse eines behinderten Benutzers bewusst sein und entsprechend reagieren können. Ein Problem, das für einen Benutzer nur ein geringfügiges Ärgernis ist, kann für Nutzer mit Behinderungen ein unüberwindbares Hindernis darstellen. Die Helpdesk-Mitarbeiter müssen daher Schulungen zur AT absolvieren, damit sie einem behinderten Benutzer helfen können. Und häufig müssen sie sich auch persönlich mit diesem treffen, um ein Problem vollständig zu verstehen und nachzuvollziehen. Selbstverständlich muss ein behinderter Benutzer über eine barrierefreie Schnittstelle auf den Helpdesk zugreifen können.