Juan Loaiza, Executive Vice President von Oracle, gibt einen Überblick darüber, wie Oracle generative KI einsetzt, um die App-Entwicklung zu vereinfachen und KI in Kundenanwendungen zu fördern.
Jeff Erickson | 26. September 2023
Während einer Keynote auf der Oracle CloudWorld 2023 in Las Vegas erklärte Oracle Executive Vice President Juan Loaiza, wie die neuesten Features in Oracle Database 23c generative KI integrieren, um Entwicklern, Datenexperten und Anwendungsnutzern das Leben zu erleichtern.
Die Funktionen beinhalten einen wesentlich effizienteren Weg für Entwickler, um mit JSON-Dokumenten und neuen Vektordatenbank-Funktionen zu arbeiten, welche Abfragen in natürlicher Sprache unterstützen und es Kunden ermöglichen, Apps zu erstellen, die generative KI-Modelle mit ihren eigenen Daten kombinieren, berichtet Loaiza.
Genauer gesagt bietet Oracle Database 23c jetzt Unterstützung für Vektoren als nativen Datentyp innerhalb der Datenbank. Das Ergebnis, so Loaiza, soll die kombinierte Suche nach semantischen und geschäftlichen Daten erleichtern und es Entwicklern ermöglichen, große Sprachmodelle (LLMs) in ihren Anwendungen zu nutzen.
Ein Vektor stellt laut Loaiza komplexe unstrukturierte Daten so dar, dass sie auf der Grundlage von Abfragen in natürlicher Sprache leicht gefunden werden können. Einem Bild eines Hauses werden beispielsweise Zahlen zugewiesen, die Aspekte des Hauses wie Baumaterialien, Anzahl der Stockwerke und Fenster usw. beschreiben – etwa tausend Zahlen, die das Haus auf dem Bild beschreiben. Diese Zahlenfolge ist der „Vektor“ des Bildes. Eine Zahlenfolge kann auch zur Beschreibung von Inhalten und Themen in Textdokumenten und Videos verwendet werden.
Mit Vektoren, die nativ in der Oracle Datenbank gespeichert werden, so Loaiza, können Entwickler Unternehmensanwendungen erstellen, die generative KI nutzen. „Die Datenbank kann diese Vektoren nicht nur speichern und abfragen, sondern sie auch mit Geschäftsdaten abgleichen“, sagt er. „Durch die Integration der KI-Vektorsuche in Oracle Database helfen wir unseren Kunden, die Vorteile der künstlichen Intelligenz schnell und einfach zu nutzen, ohne dabei die Sicherheit, Datenintegrität oder Leistung zu beeinträchtigen.“
„Durch die Integration der KI-Vektorsuche in Oracle Database helfen wir unseren Kunden, die Vorteile der künstlichen Intelligenz schnell und einfach zu nutzen, ohne dabei die Sicherheit, Datenintegrität oder Leistung zu beeinträchtigen.“
Um seinen Standpunkt zu verdeutlichen, nannte Loaiza das Beispiel eines Käufers, dem ein Haus gefällt, das er fotografiert und auf eine Immobilien-App hochlädt. Generative KI kann ihr eigenes Training nutzen, um ähnliche Häuser zu finden. In der Zwischenzeit zieht Oracle Database Geschäftsdaten über ähnliche Häuser heran, z. B. Preis und Lage. Auf diese Weise kann die KI schnell Übereinstimmungen finden, die dem gewünschten Haus ähnlich sehen und in der vom Käufer gewünschten Preisklasse und Gegend liegen. Das ist nur ein kleines Beispiel für einen großen Wandel in der Art und Weise, wie Daten gesucht und genutzt werden, so Loaiza. „So trifft die Welt der Daten auf die Welt der generativen KI.“
Neben Loaiza stand auch Aidan Gomez, CEO von Cohere, auf der Bühne; ein Unternehmen, das LLMs entwickelt, die anderen Unternehmen helfen sollen, die Vorteile der KI zu nutzen. Gomez ist Miterfinder der Transformer-Architektur, die die Grundlage der generativen KI bildet. Er ist ebenfalls der Meinung, dass die KI-Vektorsuche in Oracle Database 23c eine neue Ära der AppDev-Produktivität einleiten wird, wenn sie mit einer anderen neuen Funktion in Oracle Database 23c namens retrieval-augmented generation (RAG) kombiniert wird. RAG ist eine bahnbrechende generative KI-Technik, die Vektoren verwendet, um LLMs und private Geschäftsdaten zu kombinieren und Antworten auf natürlichsprachliche Fragen zu liefern. RAG ist für Cohere-Entwickler aus zwei Gründen interessant, so Gomez. Es ermöglicht den LLMs des Unternehmens den Zugang zu hochsicheren Unternehmensdaten, ohne dass diese in die LLM-Trainingsdaten aufgenommen werden müssen. RAG hilft auch bei dem heiklen Problem der KI-Halluzinationen, die entstehen, wenn LLMs falsche Informationen erzeugen, die als Fakten dargestellt werden.
Mit RAG kann ein LLM vermerken, woher es eine Information bezogen hat. Das bedeutet, dass die Benutzer einer Unternehmensanwendung leicht überprüfen können, ob eine Ausgabe frei von KI-Halluzinationen ist. „RAG trägt zur Zuverlässigkeit der KI bei, da die KI nun angeben kann, woher sie die Informationen hat, die sie mit Ihnen teilt“, so Gomez.
Der Vorteil der KI-Vektorsuche und der RAG in der Datenbank besteht laut Loaiza darin, dass Oracle Database-Nutzer ihre eigenen Anwendungen und Arbeitsabläufe durch einfache APIs um generative KI-Funktionen erweitern können, während sie gleichzeitig Sicherheits-, Leistungs- und Kostenvorteile erhalten.
Loaiza erklärt, dass sein Team diese Fähigkeiten noch einen Schritt weiter führt, indem es Oracle Database-Tools wie die Low-Code-Plattformen Oracle APEX und SQL Developer mit generativen KI-Fähigkeiten ausstattet. So können Entwickler Anwendungen oder SQL-Abfragen in natürlicher Sprache erstellen, ohne Code schreiben zu müssen. „Wir arbeiten an einer Reihe von Projekten zur Verbesserung der Produktivität durch generative KI“, erläutert er.
Der Schwerpunkt liegt auf der Vereinfachung der Interaktion von Datenexperten, Entwicklern und Datennutzern mit Daten. Oracle wird einen „Blueprint“ einer Anwendung erstellen, der auf der natürlichen Sprache eines Entwicklers basiert, so Loaiza. Der Entwickler kann dann das gewünschte Ergebnis angeben und erhält einen ersten Entwurf der Anwendung, anstatt sie manuell zu programmieren.
Loaiza erläuterte auch weitere wichtige Entwicklungen in Oracles Flagship-Datenbank, wie z.B. JSON-Relational Duality, eine Funktion, die Entwicklern das Beste aus JSON und relationalen Datentypen in ihren Anwendungen bietet. Natürlich „sind JSON-Dokumente nur einer der Datentypen, die Entwickler in ihren vollwertigen Anwendungen verwenden wollen“, so Loaiza. Da wären auch noch relationale Daten, Graphen, räumliche Daten, Blockchain und jetzt auch Vektoren.
Die getrennte Verwaltung all dieser Datentypen kann zu Anwendungen mit höherer Komplexität und geringerer Sicherheit führen, sagt er. Die Anwendungsentwicklung lässt sich vereinfachen, indem man sie in einer voll funktionsfähigen konvergenten Datenbank zusammenführt, erklärt er. „Wenn man sich Oracle Database 23c anschaut, kann man all die konkreten Möglichkeiten sehen, wie eine Datenbank Entwicklern und Datenexperten helfen kann, indem sie die Entwicklung vereinfacht und ihnen Werkzeuge zur Verfügung stellt, um Daten mit LLMs zu nutzen“, so Loaiza. „Das sind gewaltige Veränderungen, und wir schaffen es, alles unter einen Hut zu bringen.“
Sehen Sie sich die Demos an, hören Sie sich die Beispiele an und erleben Sie die Oracle CloudWorld-Keynote mit Oracle Executive Vice President Juan Loaiza.
Erfahren Sie mehr über die neueste Version einer der leistungsfähigsten Datenbanken der Welt, Oracle Database 23c.