Welche Bedeutung hat KI im Finanzwesen?

Was versteht man unter ERP-Finanzen?

Finanzen können als die Aktivitäten definiert werden, die mit der Verwaltung und Untersuchung von Investitionen und Geld verbunden sind. Das Konzept der Geldverwaltung im Finanzwesen umfasst Fragen der Kreditvergabe und -aufnahme, des Sparens, der Budgetierung, der Prognosen, der Investitionen sowie der Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Die Finanzabteilung ist das Rückgrat eines Unternehmens. Es führt alle erforderlichen wirtschaftlichen Aktivitäten aus, hält das Unternehmen am Laufen und ist für den Kauf von Vermögenswerten und Rohstoffen, die Bezahlung von Mitarbeitern und Lieferanten und die Planung zukünftiger Geschäftsinvestitionen verantwortlich.

Spezielle Software wie Enterprise Resource Planning (ERP) wird von Organisationen verwendet, um sie bei der Verwaltung ihrer Buchungen, Beschaffungsprozesse, Projekte und mehr im gesamten Unternehmen zu unterstützen. Beispiele für Backoffice-Prozesse und -Funktionen, die von ERP verwaltet werden, sind Finanzen, Beschaffung, Buchhaltung, Lieferkettenmanagement, Risikomanagement, Analysen und Enterprise Performance Management (EPM).

Für viele IT-Abteilungen bedeuteten ERP-Systeme oft große, kostspielige und zeitaufwendige Implementierungen, die möglicherweise erhebliche Investitionen in die Hardware oder Infrastruktur erfordern. Das Aufkommen von Cloud-Computing und Software-as-a-Service-(SaaS-)Bereitstellungen stehen bei einer Änderung der Unternehmensdenkweise in Bezug auf ERP im Vordergrund. Die Verlagerung von ERP in die Cloud ermöglicht es Unternehmen, ihre technologischen Anforderungen zu vereinfachen, ständigen Zugang zu Innovationen zu erhalten und eine schnellere Rentabilität ihrer Investitionen zu erzielen.

Wie fördert KI kontinuierliche Innovation im Finanzwesen?

Früher waren Finanzprozesse wie Dateneingabe, Datenerfassung, Datenüberprüfung, Konsolidierung und Reporting stark von manuellem Aufwand abhängig. All diese manuellen Aktivitäten neigen jedoch dazu, die Finanzabteilung kostspielig, zeitaufwändig und schwer anpasspar zu machen. Gleichzeitig sind viele Finanzprozesse einheitlich und gut definiert, sodass sie ideale Ziele für die Automatisierung mit KI sind.

Mit dem Aufkommen von ERP-Systemen konnten Unternehmen ihre Finanzaufgaben zentralisieren und standardisieren. Die frühe Automatisierung war regelbasiert, d. h. wenn eine Transaktion stattfand oder eine Eingabe getätigt wurde, konnte sie einer Reihe von Regeln zur Bearbeitung unterworfen werden. Während diese Systeme zwar Finanzprozesse automatisieren, benötigen sie immer noch eine erhebliche manuelle Wartung, sind langsam zu aktualisieren und weisen nicht die Agilität der heutigen KI-basierten Automatisierung auf. Im Gegensatz zur regelbasierten Automatisierung kann KI komplexere Szenarien verarbeiten, einschließlich der kompletten Automatisierung von alltäglichen, manuellen Prozessen.

Erhöhte Automatisierung bedeutet auch eine verbesserte Genauigkeit in allen Finanzprozessen. Umfangreiche, alltägliche Prozesse wie die Rechnungseingabe können beim Menschen zu Müdigkeit, Burnout und Fehlern führen. Computer haben diese Einschränkungen nicht. Sie können auch deutlich höhere Transaktionsmengen in einem bestimmten Zeitraum verarbeiten. Das Ergebnis sind bessere Daten und mehr Zeit für das Finanzteam, um sich auf die Nutzung dieser Daten zu konzentrieren.

Beispiele für KI im Finanzwesen

Heute setzen Unternehmen KI-gesteuerte Innovationen ein, damit sie mit den ständigen Veränderungen Schritt halten können. Laut dem 2021 erschienenen Forschungsbericht „Money and Machines“ von Savanta und Oracle wünschen sich 85 % der Führungskräfte Unterstützung durch künstliche Intelligenz.

Im Folgenden sind drei gängige Arten, wie Unternehmen die Leistungsfähigkeit künstlicher Intelligenz nutzen. Erstens automatisieren Unternehmen manuelle Prozesse, wie z. B. Kreditorenprozesse, indem sie künstliche Intelligenz nutzen, um intelligente Klassifizierung und Erkennung zu ermöglichen. ERP-Systeme mit integrierter KI-Technologie können mittlerweile physische Rechnungen scannen, die Schlüsselinformationen identifizieren (z. B. Lieferantenname, gekaufte Materialien und zugehörige Kosten) und diese automatisch in ihre ERP-Systeme eingeben, um Betrug zu erkennen, Konten abzustimmen und Genehmigungen zu beschleunigen.

Zweitens ermöglichen automatisierte Finanzabschlussprozesse Unternehmen, die Tätigkeit ihrer Mitarbeiter von der manuellen Erfassung, Konsolidierung und dem Reporting von Daten auf Analyse, Strategie und Maßnahmen zu verlagern. Intelligente Vorhersagen basieren auf Szenariomodellierung und unvoreingenommener Prognoseerstellung. Mit unseren eigenen Lösungen schließt Oracle seine Bücher schneller ab als jeder andere im S&P 500 – in nur 10 Tagen oder etwa der Hälfte der Zeit, die unsere Konkurrenz benötigt. Dadurch hat unser Finanzteam mehr Zeit, sich auf die Zukunft zu konzentrieren, anstatt nur über die Vergangenheit zu berichten.

Und schließlich setzen Unternehmen KI-gesteuerte digitale Assistenten ein, die die Suche nach Informationen und die Erledigung von Aufgaben erleichtern, egal wo man sich gerade befindet. Finanzabteilungen können beispielsweise digitale Assistenten einsetzen, um Teams zu benachrichtigen, wenn Ausgaben nicht den Vorschriften entsprechen, oder um automatisch Spesenabrechnungen für eine schnellere Rückerstattung einzureichen. Die heutigen digitalen Assistenten sind kontextbezogen, dialogorientiert und auf fast jedem Gerät verfügbar. Mitarbeiter müssen sich keine komplexen Abfragesprachen oder Transaktionscodes merken. Stattdessen können sie mit dem ERP-System in einfacher, natürlicher Sprache interagieren.

Vorteile von KI in Ihrer Finanzabteilung

In einem ESG-Forschungsbericht mit Oracle (PDF) wurden die wichtigsten KI-Vorteile gesammelt, die von 700 Finanz- und Operations-Managern sowie von Führungskräften gemeldet wurden, die normale Benutzer von ERP-, EPM- und/oder SCM-Anwendungen sind:

Welche Risiken birgt die Implementierung von KI im Finanzwesen?

Laut dem zuvor erwähnten Bericht „Money and Machines“ sind 87 % der Führungskräfte der Ansicht, dass Unternehmen, die ihre Finanzprozesse nicht überdenken, Risiken ausgesetzt sein werden, darunter:

• Rückstand auf die Konkurrenz 44 %
• Mehr gestresste Arbeitnehmer 36 %
• Ungenaue Berichterstattung 36 %
• Geringere Mitarbeiterproduktivität 35 %

Unternehmen, die zu lange mit der KI-Implementierung warten, laufen außerdem Gefahr, weniger attraktiv für die nächste Generation von Finanzexperten zu werden. 83 % der Millennials und 79 % der Befragten aus der Generation Z gaben an, dass sie einem Roboter mehr vertrauen würden als dem Finanzteam ihres Unternehmens. Die Wahrscheinlichkeit, dass Millennials für ein Unternehmen arbeiten wollen, das KI für das Finanzmanagement einsetzt, ist fast viermal so hoch wie bei Babyboomern.

Erste Schritte mit Finanzen und KI

Die Investition in KI für Finanzprozesse kann einen großen Einfluss auf die Fähigkeit Ihres Unternehmens haben, datenzentrierte Entscheidungen zu treffen und mit dem kontinuierlichen Wandel in Ihrer Branche und auf Ihrem Markt Schritt zu halten. Hier sind ein paar Dinge, die Sie beachten sollten, bevor Sie anfangen:

Benutzerdefinierte KI-App im Vergleich zu einem Cloud-ERP-System mit integrierter KI

Es gibt zwei primäre Ansätze, um Ihr ERP-System mit KI zu versehen: die Erstellung von maßgeschneiderten KI-Apps von Grund auf oder die Verwendung eines modernen Cloud-ERP-Systems mit integrierter KI. Wenn Sie bereits ein Team aus Data Scientists und Entwicklern haben, die mit KI vertraut sind, kann das Erstellen benutzerdefinierter Apps eine einfache Methode sein, das Terrain zu testen. Andererseits erleichtert ein modernes cloudbasiertes ERP-System die Ausweitung Ihrer Präsenz und die Integration von KI in verschiedene Aspekte des Finanzwesens. Außerdem überträgt es das Entwicklungsrisiko auf den ERP-Cloud-Anbieter.

Die wichtigsten Aufgaben für maschinelles Lernen

In beiden Fällen sollten Sie mit einem genau definierten Anwendungsfall für künstliche Intelligenz beginnen und von dort aus expandieren. Laut dem zuvor erwähnten Bericht „Money and Machines“ sind die vier wichtigsten Aufgaben, für die Führungskräfte Unterstützung durch maschinelles Lernen suchen:

Welche Fähigkeiten benötigen wir mit KI?

Da KI in der Lage ist, die meisten manuellen Buchhaltungsaufgaben zu übernehmen, werden die Entwicklung und Beherrschung höherwertiger Fähigkeiten für den Erfolg der nächsten Generation von Führungskräften im Finanzwesen unabdingbar sein. Finanzexperten werden immer noch über die Grundlagen von Finanzen und Buchhaltung verfügen müssen, um die Algorithmen zu überwachen und Anomalien erkennen zu können. Ihre tägliche Arbeit wird sich jedoch immer weniger auf das Zahlen berechnen und immer mehr auf die Interpretation von Daten, die Geschäftsanalyse und die Kommunikation mit den wichtigsten Interessengruppen konzentrieren. Fähigkeiten wie Geschäftsstrategie, Führungsqualitäten, Risikomanagement, Verhandlungsführung, datenbasierte Kommunikation und Storytelling werden dazu beitragen, die Fähigkeiten der KI im Finanzwesen zu ergänzen.

Zugang zu neuen KI-Innovationen?

Ein modernes Cloud-ERP im Software-as-a-Service-(SaaS-)Modell erleichtert die Einführung künstlicher Intelligenz. Sie erhalten regelmäßig Zugang zu Innovationen, ohne die in der Regel mit traditionellen ERP-Upgradeprojekten verbundenen Herausforderungen. Mit Oracle Cloud Enterprise Resource Planning (ERP) erhalten Sie alle 90 Tage Zugriff auf neue Innovationen (z. B. KI). Das bedeutet, dass Sie immer mit der neuesten Version arbeiten und sich keine Sorgen machen müssen, dass veraltete Technologie Ihr Unternehmen einschränkt.

KI-bezogene Fragen bei der Wahl eines ERP-Anbieters

Die Vorteile der Einführung von KI im Finanzwesen sind klar. Bevor Sie investieren, müssen Sie jedoch sicherstellen, dass die KI-Funktionen Ihres Anbieters ihren Versprechen auch wirklich gerecht werden. Im Folgenden finden Sie einige wichtige Fragen zu KI, die Sie den ERP-Lösungsanbietern bei der Auswahl Ihrer ERP-Lösung stellen sollten: