So erhöhen Sie die Bestandsgenauigkeit in Ihrer Lieferkette

Gastautor: Oracle Partner RF-SMART

Bei der Bestandsverwaltung gibt es Schlüsselindikatoren, anhand derer Sie die Effizienz Ihrer Lieferkette bestimmen können. Ob Sie nun Hersteller oder Einzelhändler, ein großes multinationales Unternehmen oder ein aufstrebendes Start-up sind, es ist in Ihrem besten Interesse, eine hohe Präzision bei der Bestandsverwaltung zu erzielen – und zwar so schnell wie möglich. Dadurch können Sie Ihre Kundenzufriedenheitsrate und letztendlich Ihr Endergebnis verbessern.

Warum die Bestandsgenauigkeit so wichtig ist

Ein genauer Bestand bedeutet im Wesentlichen, dass Sie einen zuverlässigen und aktuellen Überblick über Ihr Inventar haben – unabhängig davon, ob dieses sich in einem Lager, einer Produktionsstätte oder einem Einzelhandelsgeschäft befindet. Es reicht jedoch nicht aus, diese Informationen nur Büromitarbeitern und ausgewählten Personen verfügbar zu machen. Um eine nahtlose und vernetzte Lieferkette sicherzustellen, sollte jeder Mitarbeiter, der mit Ihrem Bestand interagiert, über einen Echtzeiteinblick in Ihr Inventar verfügen. Die Auswirkungen davon machen sich schnell bemerkbar:

• Ein schnelleres Auftrags-Fulfillment – Ab dem Moment, in dem ein neuer Auftrag eingeht, benötigen Mitarbeiter zeitnahe und zuverlässige Daten, um die entsprechenden Produkte korrekt zu entnehmen, zu verpacken und zu versenden. Ihre Bestandsgenauigkeit bestimmt, wie schnell diese Aufgaben ausgeführt werden können – und wie anfällig sie dabei für Fehler sind. Das ideale Szenario besteht darin, dass ein Mitarbeiter den Standort und die Menge eines bestimmten Produkts zu einem bestimmten Zeitpunkt herausfinden kann. Letztendlich wird die Bestandsgenauigkeit zu einem wichtigen Faktor, der mitentscheidend ist, wie schnell Ihr Kunde seine gekauften Waren erhält. Wie Sie bereits wissen, ist die Lieferzeit ein wesentlicher Faktor bei jedem wettbewerbsfähigen Unternehmen. Und sie wirkt sich spürbar auf die Kundenzufriedenheit und -bindung aus.
• Ein effizientes Lager – Auf operativer Ebene bedeutet die Sichtbarkeit genauer Daten, dass Mitarbeiter ihre täglichen Aufgaben produktiver und effizienter ausführen können. Ein häufiges Problem in der Lagerhalle besteht darin, dass Mitarbeiter unnötige Zeit damit verbringen, hin und her zu gehen, um nach Artikeln zu suchen, die verlegt wurden, nicht vorrätig sind oder bereits abgelaufen und nicht mehr zum Verkauf geeignet sind. Mit einer angemessenen Bestandsgenauigkeit können derartige Schwierigkeiten reduziert werden.
• Zuverlässige Bestandszählungen – Die Beziehung hier ist etwas zirkulär – durch eine korrekte Zählung der Bestände gewinnen wir an Genauigkeit und mit größerer Genauigkeit können wir effizienter zählen. Der Trick, um dies zu erreichen, besteht darin, die richtigen Technologien und Prozesse einzuführen. Wenn Ihre aktuelle Methode die Unterbrechung von Lagervorgängen und die Verzögerung der Auftragsabwicklung zur Durchführung von Inventuren erfordert, büßen Sie dadurch an Effizienz ein. Lösungen wie die mobile Datenerfassung geben Ihnen die Möglichkeit, zahlreiche festgelegte Zonen gleichzeitig zu zählen und dabei zugleich Ihren Betrieb aufrechtzuerhalten. Und wenn Sie regelmäßig zählen, gehört das Schließen des Lagers für die anstrengende jährliche Inventur der Vergangenheit an.
• Kosteneinsparungen – Kosteneinsparungen stellen sich von selbst ein, wenn Sie über eine produktivere Belegschaft verfügen, die Aufträge mit höherer Effizienz und Präzision erfüllen kann (es wird geschätzt, dass die mobile Datenerfassung die tägliche Produktivität um bis zu 35 % steigern kann). Ihr Team erreicht mehr und das mit weniger Fehlern – und Sie sparen Zeit und Geld.

Hindernisse für die Bestandsgenauigkeit

Es kann schwierig sein, Routinen und Praktiken abzuschaffen, die in Ihre Abläufe eingebettet sind. Ein gängiges Beispiel ist die Verwendung manueller papierbasierter Prozesse. Viele Unternehmen erfassen die im Lager eingegangenen Waren immer noch zuerst auf Papier. Anschließend geben sie diese Daten manuell in ihr ERP ein. Daraus ergeben sich zwei Möglichkeiten für menschliche Fehler: das Notieren falscher Artikeldaten beim Eintreffen der Waren und später das ungenaue Eingeben der Daten in das ERP.

Diese Praxis trägt zum übergeordneten Problem einer schlechten Sichtbarkeit bei. Das Endergebnis ist, dass, wenn Sie Bestandsdaten nicht genau in Echtzeit erfassen und abrufen können, wahrscheinlich Probleme in Ihrer gesamten Lieferkette auftreten werden.

Möglichkeiten, eine bessere Genauigkeit zu erzielen

Der erste Schritt zur Bestandsgenauigkeit ist das Verständnis Ihrer bestehenden Prozesse. Indem Sie bereits bestehende Ineffizienzen identifizieren, können Sie eine Strategie zur Bewältigung und Optimierung der relevanten Faktoren entwickeln.

1. Bestimmen Sie dazu zunächst die Anzahl der derzeitigen Kontaktpunkte jedes Produkts auf seinem Weg durch das Lager. Ihr Ziel sollte es dabei sein, diese auf so wenige wie möglich zu minimieren. Je öfter Sie mit einem Produkt interagieren, desto wahrscheinlicher ist es, dass es verlegt oder falsch in Ihrem ERP erfasst wird. Wenn Sie papierbasierte Prozesse verwenden, um Ihr Inventar nachzuverfolgen, ist die Reduzierung der Kontaktpunkte eine gute Möglichkeit, das Risiko menschlicher Fehler vorübergehend zu reduzieren.
2. Ein weiterer wichtiger Schritt besteht darin, sicherzustellen, dass Artikelnamen, -nummern und -beschreibungen an allen Stellen, an denen sie angezeigt werden, konsistent sind. Beispiel: Wenn die Informationen auf einem Entnahmeschein nicht mit dem Etikett auf dem Produkt oder Vorratsbehälter übereinstimmen, müssen die Mitarbeiter mehr Zeit mit Suchen verbringen. Es kann sogar passieren, dass sie versehentlich den falschen Artikel raussuchen – was zu einer Retoure und einer Verschlechterung der Kundenzufriedenheit führt.
3. Eine fortschrittlichere Möglichkeit, Artikel eindeutig zu identifizieren, ist die Barcodierung. Durch das Aufbringen von Barcodes auf Ihre Produkte (und ihre jeweiligen Lagerorte) können Kommissionierer diese schnell und genau mit ihren Entnahmescheinen abgleichen. Bei dieser Option gibt es im Gegensatz zu Artikelnamen und Beschreibungen keinen Raum für Mehrdeutigkeiten.

Mobile Bestandsverwaltung

Der nächste Schritt ist die Implementierung einer mobilen Lösung für die Bestandsverwaltung. In der Praxis werden dabei Handheld-Geräte im Lager und in der Fabrikhalle verwendet, mit denen Mitarbeiter Ihren Bestand an jedem Kontaktpunkt scannen können. Vom Wareneingang über die Zählung bis hin zur Entnahme und zum Versand – eine mobile Bestandsverwaltung ermöglicht es Ihnen, in jeder Phase des Prozesses Echtzeitdaten in Ihr ERP einspeisen. Mitarbeiter können Artikelmengen und -standorte sofort einsehen und so Bestellungen effizienter entnehmen und verpacken. Die Vertriebs- und Supportteams wiederum können Kunden schneller genaue Produktinformationen zur Verfügung stellen – und so deren Zufriedenheit steigern.

Am wichtigsten aber ist, dass die mobile Bestandsverwaltung es Ihnen ermöglicht, fehleranfällige papierbasierte Prozesse zu eliminieren, wodurch Sie Zeit und Geld sparen. Durch den Einsatz von Handheld-Geräten, sobald der Bestand in das Lager gelangt, müssen die Mitarbeiter keine manuellen Zählungen oder Dateneingaben mehr durchführen, wodurch sich das Risiko menschlicher Fehler erheblich reduziert. Mobile Lösungen sind zudem viel intuitiver und einfacher zu navigieren als umfassende ERP-Systeme. Das bedeutet, dass sie von Lager- und Fertigungspersonal sehr schnell übernommen werden können. Auch Schulungen werden dadurch beschleunigt, insbesondere da Mitarbeiter nicht mehr lernen müssen, mehrere Systeme zu verwenden.

Die Vorteile der Cloud

Auch wenn die mobile Bestandsverwaltung auf viele der funktionalen Herausforderungen eingeht, welche die Bestandsgenauigkeit beeinträchtigen, bleiben ohne einen nahtlosen Zugriff auf die Bestandsdaten die Risiken menschlicher Fehler und manueller Prozesse bestehen. Dies war auch bei Albelli, einem Kunden von Oracle, der Fall. Dieser europäischer Hersteller und E-Einzelhändler erwartete für das kommende Jahr ein erhebliches Wachstum und benötigte daher eine skalierbare Lösung, um seine Expansion zu unterstützen.

Albelli entschied sich, von einem On-Premise-ERP zu Oracle Cloud SCM zu wechseln und gleichzeitig die mobile Bestandsverwaltungslösung von RF-SMART zu implementieren. Das Unternehmen wusste, dass es sich durch die Migration in die Cloud keine Sorgen mehr um die Datensicherung oder eine begrenzte Zugänglichkeit machen musste. Da auf Oracle Cloud SCM von einer Vielzahl von Geräten von überall aus über das Internet zugegriffen werden kann, kann das Team von Albelli jetzt jederzeit auf plötzliche Probleme im Lager reagieren, ohne dass ein VPN erforderlich ist. Dank dieser Vorteile kann das Unternehmen nun seinen Kunden ein zweitägiges Lieferfenster garantieren.

Vernetzung der Mobilität in Ihrer gesamten Lieferkette

Wie würde also ein cloudbasiertes mobiles Bestandsverwaltungssystem bei Ihnen aussehen? Es ist klar, dass eine größere Konnektivität einen erheblichen positiven Einfluss auf Ihre Bilanz haben kann. Aber wie wirkt sich dies auf Ihre Lieferkette aus?

• Vertrieb – Mitarbeiter verwenden gleich beim Warenempfang Handheld-Geräte, um den Bestand beim Eingang in das Lager zu scannen. Die Produktinformationen werden sofort in Oracle aktualisiert und bei jedem nachfolgenden Kontaktpunkt aktualisiert. Beim Ablegen von Artikeln schlägt Ihre mobile Bestandsverwaltungslösung einen bevorzugten Lagerort auf der Basis der Integration in Oracle Cloud SCM vor. Bei der Entnahme können Sie Entnahmepfade und bevorzugte Standorte vorab auswählen. Verpackungs- und Versandarbeiten werden ebenfalls protokolliert, sodass Sie Ihre Kunden über den Status ihrer Bestellungen genau auf dem Laufenden halten können. All diese Effizienzen resultieren in Kosteneinsparungen, besserer Produktivität und höherer Kundenzufriedenheit.
• Fertigung – Fragen Sie sich, wie die mobile Bestandsverwaltung Ihre Fähigkeit zur Warenproduktion verbessern könnte? Zum einen ermöglichen Lösungen wie RF-SMART es Herstellern, jede Phase des Montageprozesses nachzuverfolgen. Die Aufgaben können dabei je nach ihren Phasen bezüglich der Fertigstellung kategorisiert werden und sämtliche in der Baugruppe verwendeten Komponenten können aufgezeichnet werden. Dadurch werden Best Practices durchgesetzt und zugleich eine Echtzeitaufzeichnung der produzierten Mengen aufrechterhalten.
• Etikettendruck – Oft müssen Unternehmen mit verschiedenen Datenquellen arbeiten, was die Kombination von Inhalten für Produktetiketten kompliziert macht. Darüber hinaus werden in der Regel mehrere Drucker gleichzeitig für verschiedene Zwecke verwendet – jeder mit seinen eigenen Vorlagenanforderungen. Beide diese Faktoren sorgen für frustrierende Einschränkungen, die den Etikettendruck wesentlich schwieriger machen, als er sein muss. Mithilfe eines integrierten Etikettendrucks können Sie diese Herausforderungen jedoch meistern. Diese Technologie gibt Unternehmen die Möglichkeit, Etiketten aus ihrem ERP-System sowie aus Drittanbietersystemen zu drucken – alles über eine Schnittstelle. Vorhandene Drucker können dabei zu einem Netzwerk verbunden werden. Diese Lösungen bieten auch Drag-and-Drop-Design-Tools, die wesentlich einfacher zu bedienen sind als die meisten nativen Druckeranwendungen. Durch die Entscheidung für eine konsistente Etikettierung und eine vernetztere Drucklösung können Unternehmen eine höhere Bestandsgenauigkeit und Effizienz erreichen.

Der erste Schritt

Lieferkettentechnologie kann Ihnen helfen, Ihr Unternehmen besser zu vernetzen – aber ob sich die Investition und der Aufwand, Ihre Geschäftspraktiken zu ändern, auch lohnt, müssen Sie selbst entscheiden.

Falls Ihnen irgendwelche der Herausforderungen, auf die wir eingegangen sind, bekannt vorkommen, sollten Sie überlegen, welche Schritte Sie unternehmen können, um Ihre Bestandsgenauigkeit zu verbessern. Von betrieblichen Best Practices bis hin zur Implementierung von Technologien – letztlich kommt es darauf an, Veränderungen anzunehmen, von denen Ihr Unternehmen nachweislich profitieren wird.

Über RF-SMART

RF-SMART ist ein weltweit führender Anbieter von mobilen Bestandsverwaltungslösungen mit über 35 Jahren Erfahrung. RF-SMART arbeitete direkt mit dem Produktteam von Oracle zusammen und entwickelte eine Echtzeitanwendung, die Funktionen für Inventory, Manufacturing and PAR Management for Oracle Cloud SCM bereitstellt. Bis heute konnte das Unternehmen die Genauigkeit, Produktivität und Rentabilität bei über 800 Cloud-Kunden weltweit verbessern.