Lynne Sampson | Content Strategist | 21. August 2023
Lebensmittelgeschäfte sind für viele von uns eine der ersten Erfahrungen im Einzelhandel. Einige von uns können sich noch gut daran erinnern, wie wir auf dem Sitz des Einkaufswagens saßen, als unsere Eltern ihn durch den Laden schoben, bunt verpackte Artikel heraussuchten und sie in den Wagen warfen. Aber haben Sie sich als Kind jemals gefragt, woher all diese Dinge kommen?
Die Antworten auf diese Frage beziehen sich auf die Lieferkette des Lebensmittelgeschäfts. In diesem Artikel beleuchten wir die Komplexität der Lieferketten von Lebensmittelgeschäften und vermitteln Ihnen einen Eindruck von allem, was zu ihrem reibungslosen Ablauf beiträgt.
Eine Lieferkette ist das Netzwerk von Unternehmen, Mitarbeitern, Maschinen, Informationen und anderen Ressourcen, die an der Beförderung eines Produkts (vom Rohmaterial bis zum Endkunden) beteiligt sind. Hersteller beziehen ihre Rohstoffe von Lieferanten und versuchen, die beste Qualität zum besten Preis zu bekommen. Anschließend werden die Rohstoffe zu einer Produktionsstätte transportiert, wo sie zu einem Produkt (Seife, Konserven, geschnittenes Brot usw.) kombiniert, geprüft und verpackt werden. Die Endprodukte werden an die Käufer versandt. Zu diesen Käufern können riesige Konsumgüterkonzerne wie Unilever, nationale Lebensmittelketten mit großen Lagerhallen oder kleine Großhändler gehören, die ihre Waren an unabhängige Lebensmittelhändler verkaufen. Das Endprodukt gelangt von diesen Käufern in die Regale der Lebensmittelgeschäfte und schließlich in Ihren Einkaufswagen.
Jeder Schritt in dieser komplizierten Lieferkette muss kontrolliert und überwacht werden. Bei diesem Prozess müssen die Mitarbeiter die richtige Menge an Rohstoffen einplanen, die Transportwege koordinieren, die Lagerbestände verwalten und die Qualitätskontrolle sicherstellen. Allzu oft verlassen sie sich bei der Verwaltung dieser komplizierten Prozesse auf Supply-Chain-Software. Diese Art von Software fällt unter die Kategorie der Supply Chain Management-(SCM-)Systeme.
Die Lebensmittellieferkette umfasst die Beschaffung von Rohstoffen, deren Verarbeitung und Verpackung sowie die Auslieferung an die Geschäfte zum Verkauf. Frisches Obst und Gemüse muss nicht großartig erst hergestellt oder verarbeitet werden. Es kommt mehr oder weniger unverändert vom Bauernhof in den Laden. Allerdings müssen verderbliche Waren während des Transports gekühlt werden. Verpackte Waren – wie Cracker, Frühstücksflocken und Margarine – durchlaufen einen typischen Herstellungsprozess. Die Rohzutaten werden vom Lieferanten zum Hersteller transportiert, verarbeitet, kombiniert und gekocht bzw. gebacken (mit unterschiedlichem Automatisierungsgrad entlang des Fließbandes). Anschließend werden die Endprodukte verpackt und an Käufer, Lagerhäuser oder direkt an den Lebensmitteleinzelhandel verteilt.
Lieferketten für Lebensmittel erfordern eine enge Koordinierung zwischen vielen Akteuren. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Erzeuger Zugang zu den richtigen Ressourcen haben, die Kunden rechtzeitig Qualitätsprodukte erhalten und die Lagerbestände jederzeit verfügbar sind. In den letzten Jahren kam es aus verschiedenen Gründen (Pandemie, Kriege, Klimawandel usw.) häufiger zu Unterbrechungen in der Lieferkette. Daher investieren immer mehr Unternehmen in Supply Chain Management-(SCM-)Software, um ihre Vertriebsnetzwerke effizienter zu machen. SCM-Software ist für jeden Schritt in der Lieferkette verfügbar, von der Bedarfsplanung über die Auftragsverwaltung bis hin zu Logistik und Lagerhaltung. Heutige SCM-Systeme verfügen häufig über integrierte künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen, um potenzielle Probleme zu erkennen und Lösungen zu empfehlen. Hersteller und andere Stakeholder nutzen die Systeme, um ihre Prozesse zu optimieren und einen besseren Einblick in ihre Abläufe zu erhalten.
Wichtigste Erkenntnisse
Die Lebensmittellieferkette ist ein komplexer Prozess, bei dem Nahrungsmittel und andere Grundnahrungsmittel von ihrem Ursprungsort in die Geschäfte der Nachbarschaft gelangen. Lebensmittelhändler arbeiten in der Regel nicht direkt mit den Lebensmittelherstellern zusammen. Stattdessen kaufen sie Produkte von Drittanbietern oder Lagerhäusern. Sobald die Produkte in den Geschäften ankommen, müssen die Einzelhändler sie so organisieren, dass die Kunden das Gewünschte leicht finden können. Darüber hinaus verfolgen Lebensmittelhändler den Lagerbestand, damit sie mehr von einem Artikel bestellen können, bevor er zur Neige geht. Es ist ein komplexes Netzwerk, das täglich Milliarden von Menschen mit Lebensmitteln versorgt.
Lieferketten für Lebensmittel verbinden Lebensmittelproduzenten mit Einzelhändlern. Zu den Schritten entlang der Lieferkette gehören die Aufzucht frischer Lebensmittel in landwirtschaftlichen Betrieben, der Transport der Lebensmittel und häufig auch die Verarbeitung der Rohstoffe zu verpackten Waren. Lebensmittelhersteller verkaufen verarbeitete und verpackte Waren an Lebensmittelmarken, Lagerhäuser oder Lebensmittelgroßhändler, die sie dann an Lebensmitteleinzelhändler verkaufen.
Die heutigen Lebensmittellieferketten hängen in hohem Maße von Maschinen und Software ab, sodass viele der wichtigsten Herausforderungen mit Technologie zu tun haben. Zu den größten Herausforderungen gehören die Integration von Daten aus Hunderten von Systemen und die Festlegung der besten Lieferrouten, damit die Lebensmittel frisch bleiben.
Die Lebensmittellieferketten stützen sich seit vielen Jahren auf Software zur Koordinierung und Verfolgung von Sendungen; dennoch wurden nur Teile der Lieferkette automatisiert. Neuere Technologien von heute, wie etwa in Cloud-Software integrierte KI, können dazu beitragen, nahezu alle Teile der Lieferkette zu automatisieren und sie so effizienter und flexibler zu gestalten.
Die Zukunft der Lebensmittellieferkette wird von der Technologie abhängen. Schon jetzt werden Technologien wie KI, maschinelles Lernen, Blockchain und Vorhersageanalysen für die Effizienz der Lieferkette immer wichtiger. Beispielsweise können KI und maschinelles Lernen von IoT-Sensoren an Produktkisten, Transportbehältern und anderen „Dingen“ generierte Daten analysieren und potenzielle Probleme identifizieren, wie z. B., ob ein Behälter nicht die richtige Temperatur halten kann, um ein Verderben von Lebensmitteln zu verhindern. Blockchain kann intelligente Track-and-Trace-Systeme unterstützen, die den Weg einzelner Produkte vom Erzeuger bis auf den Tisch sicher verfolgen. Durch mehr Automatisierung und verbesserte Analysemöglichkeiten können Unternehmen ihre Lagerbestände optimieren und Abfälle minimieren, wodurch die Betriebsabläufe in der Lebensmittelindustrie effizienter werden.
Supply Chain Management-(SCM)- und Anwendungen für den Lebensmittelhandel von Oracle bieten Echtzeiteinblicke in Lagerbestände, Lieferstatus, Anzahl korrekt ausgeführter Bestellungen, Kosten sowie andere KPIs. Mithilfe cloudbasierter Analysetools können Lebensmittelhändler Bereiche identifizieren, in denen sie den Lieferprozess verbessern, Abfall reduzieren und die Preisgestaltung optimieren können. Die Anwendungen von Oracle lassen sich in die wichtigsten E-Commerce-Plattformen integrieren, sodass Lebensmittelhändler Online-Bestellungen als Teil eines zentralen Lieferkettensystems verwalten können. Lebensmittelgeschäfte können ihren Kunden beispielsweise ermöglichen, im Laden einzukaufen, online zu bestellen oder unterwegs mobile Apps zu nutzen. Viele der weltweit führenden Lebensmittelhändler nutzen Oracle für die Zusammenarbeit mit über 250.000 Lieferanten.
Wie sieht die Lieferkette von Lebensmittelgeschäften aus?
Die Lieferkette eines Lebensmittelgeschäfts besteht typischerweise aus Lieferanten, Großhändlern, Distributoren und Einzelhändlern von Lebensmitteln, Getränken und anderen Haushaltsprodukten.
Wie funktioniert die Lieferkette eines Lebensmittelgeschäfts?
Lieferanten von Lebensmittelgeschäften bauen frische oder verpackte Lebensmittel und andere Produkte an bzw. stellen sie her. Großhändler kaufen diese Artikel in großen Mengen von Lieferanten und verkaufen sie an Lebensmitteleinzelhandelsgeschäfte weiter. Und Vertriebshändler transportieren diese Waren von einem Ort zum anderen. Wobei die Lebensmittelgeschäfte selbst diese Artikel zum Verkauf an die Öffentlichkeit im Laden oder online führen.
Warum gibt es einen Mangel an Lebensmitteln?
Es kann aus den verschiedensten Gründen zu Engpässen bei der Lebensmittelversorgung kommen. Verschiedene Teile der Lieferkette werden aufgrund von Arbeitsstreiks, Handelskonflikten, Arbeitskräftemangel (denken Sie an Lkw-Fahrer), widrigen Witterungsbedingungen und anderen „Schocks“ (wie der COVID-19-Pandemie) gestört. Dürren, sintflutartige Regenfälle und plötzlicher Insektenbefall können zu Ernteausfällen führen. Auch in einzelnen Einzelhandelsgeschäften kommt es aufgrund unzureichender Prozesse und Systeme im Supply Chain Management zu Engpässen.