Mit neuer Cloud-Lösung skaliert der Schuhgigant sein Datenbankmanagement effizient und seinem Ressourcenbedarf entsprechend
Beim Data Warehouse Management überlässt Deichmann nichts dem Zufall und vertraut seit 2013 auf Lösungen von Oracle. Im Jahr 2021 unternahm der Marktführer im europäischen Schuheinzelhandel einen entscheidenden Schritt für das Datenmanagement von morgen. Mithilfe einer neuen Datenbank-Infrastruktur auf Basis von Oracle Exadata Cloud Service ist das Unternehmen in der Lage, seine Prozesse in der IT-Produktiv- und Entwicklungsumgebung schneller, anwenderfreundlicher und abgestimmt auf den aktuellen Ressourcenbedarf zu handhaben.
Munich, Germany—13. Juni 2022Lange galt in der Zentrale von Deichmann in Essen: Operative On Premises-Datenbanken für alle Anwendungen im Konzern mit Ausnahme des Nordamerika-Geschäfts stammen von Oracle. Daran hat sich auch nach dem Wechsel in die Cloud nichts geändert – außer, dass das Unternehmen nun noch flexibler mit großen Workloads verfährt und dadurch Zeit und Ressourcen spart. „Früher haben wir die Hardware unserer Datenbanken bei anderen Anbietern beschafft und selbst betrieben“, erklärt Ralf Woltering, Head of Business Intelligence bei Deichmann SE.
Als das Ende des Lebenszyklus der alten Hardware in greifbare Nähe rückte und der Zuwachs an Datenvolumen durch signifikante Geschäftserfolge eine Veränderung nahelegte, startete Deichmann die Suche nach einer leistungsfähigeren Lösung. Einerseits nahm der nächtliche Batch-Betrieb der ETL-Prozesse viel Zeit in Anspruch. Zusätzlich sorgte die große Anzahl automatisierter Anwender-Reports rund um das Kerngeschäft Schuh-Retail für eine hohe Systemauslastung bis in den Tagesbetrieb hinein. Hinzu kam der Wunsch aufseiten der User und der IT, die allgemeine Systemstabilität zu verbessern und Skalierbarkeit entsprechend den Leistungsanforderungen zu ermöglichen.
Bei der Suche nach einer Lösung lag der Fokus zunächst darauf, das bestehende System zu optimieren. Derweil setzte sich Deichmann im Zuge intensiver Beratungen mit Oracle mit den Vorteilen auseinander, die eine Neuausrichtung brächte. Im Kern stand die Frage im Raum, ob die Kombination von Hard- und Software in Gestalt von Exadata und der Schritt in die Cloud bei geschäftskritischen Anwendungen Deichmann in seinem Wachstumskurs als datengetriebenes Unternehmen kosteneffizient unterstützen können.
Neben dem Anspruch, den Anwendern eine leistungsfähige Lösung bereitzustellen, beinhaltete das Pflichtenheft die Erfordernisse, Daten zu spiegeln, Hochverfügbarkeit zu gewährleisten und sichere Verbindungen zwischen dem eigenen und den Rechenzentren von Oracle zu schaffen. Zudem stellte sich die Frage nach der geeigneten Größenordnung der zu wählenden Exadata Cloud Service-Lösung und die daran gekoppelten Kosten. All diese Aspekte flossen ein in den Proof of Concept und die Freigabe für eine neue Datenbank im Umfang von rund 28 Terabyte erfolgte im April 2021.
Die praktische Implementierung wurde in zwei Phasen eingeteilt: Die Migration der Produktivumgebung des Data Warehouse in die Exadata Cloud Service-Umgebung bis zum Go-live im Juni 2021, während der das alte System als Backup weiterhin parallel genutzt wurde. Als Herausforderung entpuppte sich der große Performance-Sprung durch die Cloud-Lösung, der es ermöglichte, eine Reihe von Prozessen zu parallelisieren und Container-Datenbanken sowie Oracle Data Guard zu nutzen. Dafür mussten zunächst das erforderliche Know-how entwickelt und der Source Code stellenweise angepasst werden. Darüber hinaus war es für den Parallelbetrieb von Cloud und On Premises zwingend erforderlich, die Code Base einheitlich zu halten.
„Im Großen und Ganzen hat das alles sehr gut funktioniert“, resümiert Woltering. „Immer wenn wir während der Implementierung auf die On Premises-Datenbank als Backup zugreifen mussten, wurde schlagartig klar, dass die neue Lösung deutlich schneller ist.“ Die zweite Phase ab Sommer 2021 beinhaltete die Migration der Test- und Entwicklungsumgebung, deren finales Design maßgeblich von der beratenden Expertise und den Ideen des Teams bei Oracle bestimmt wurde, wie Ralf Woltering ausdrücklich betont.
Als Folge des Systemwechsels wurde das Thema Business Intelligence durch Schulungen an jene Benutzergruppen herangetragen, denen es im Tagesgeschäft einen hohen Nutzen bringt und die es bislang nicht angegangen sind, weil die Performance es nicht zuließ – ein deutlicher Mehrwert des Systems. Die greifbaren Ergebnisse: Trotz des Erfordernisses, Datenbestände via Virtual Private Network (VPN) ins Rechenzentrum von Oracle zu verschieben, ist das neue System im Nachtablauf gegenüber der On Premises-Lösung zweieinhalb Stunden schneller. Das bedeutet zugleich, dass die Systemressourcen für das Tagesgeschäft früher am Tag uneingeschränkt und ohne Konkurrenz zwischen parallellaufenden Prozessen zur Verfügung stehen. Außerdem ist der Bedarf der User an Support wegen unzureichender Performance bei Reports deutlich zurückgegangen – die gewonnene Zeit investiert die IT-Abteilung nun in die Entwicklung neuer Anwendungen und Services. Wolterings Fazit: „Das neue System läuft überaus stabil und sicher, lässt problemlos Upgrades und Versionswechsel zu und ermöglicht es uns, erfolgreich mit einem Hot-Stand-by zu arbeiten. Kurzum: Wir sind sehr zufrieden.“