Oracle und Mastercard arbeiten zusammen, um Unternehmen einen schnelleren Zugriff auf das Umlaufvermögen zu ermöglichen, indem sie die B2B-End-to-End-Zahlungstransaktionen direkt über die Oracle Fusion Cloud ERP-Anwendungen automatisieren.
Die neue Partnerschaft wurde am 19. September auf der Oracle CloudWorld angekündigt und wird die branchenführende virtuelle Kartenplattform von Mastercard nutzen, um es über 45.000 Oracle Cloud ERP-Kunden zu ermöglichen, End-to-End-Zahlungen an Zulieferer so einfach und sicher zu tätigen, wie dies bei Kreditkarten von Verbrauchern der Fall ist. Dies gab Rondy Ng, Executive Vice President Anwendungsentwicklung bei Oracle bekannt.
„Die Käufer müssen ihre Zahlungen nicht mehr mit ihrem verfügbaren Bargeldbestand leisten und können so den Cashflow und ihr Umlaufvermögen erhalten“, erläutert Ng. „Der Cashflow über dreißig Tage hat eine enorme Bedeutung. Wenn man ihn bewahren kann, können dadurch kostspielige Darlehen vermieden werden.“
„Die Käufer müssen ihre Zahlungen nicht mehr mit ihrem verfügbaren Bargeldbestand leisten und können so den Cashflow und ihr Umlaufvermögen erhalten.“
Oracle Cloud ERP-Kunden müssen dadurch keine Schecks mehr ausstellen oder elektronische Überweisungen durchführen, was innerhalb kurzer Zeit zu Tausenden von Transaktionen führen kann. Über eine virtuelle Mastercard, die von ihrer Bank ausgestellt wird, können die Käufer sichere Zahlungn in hohem Umfang leisten – mit automatischen Bestätigungen und Abgleichen.
Unternehmen benötigen schon seit Langem ein reibungsloses B2B-Zahlungssystem, das nicht durch die Komplexität unterschiedlicher Bankensoftwares, nicht abgeglichener Daten und zeitlich schlecht abgestimmter Zahlungsmethoden beeinträchtigt wird. Aber ohne interne Expertise in der Finanztechnologie mussten sich Käufer wie Verkäufer bisher für eine derartige eingebettete Zahlungsfunktionalität auf kostspielige Drittanbieter verlassen.
Laut Ng stellt die virtuelle B2B-Kartenzahlungslösung von Oracle und Mastercard eine Premiere dar. Er weiß von keinem anderen ERP-System, das derzeit nativ Lieferantenzahlungen auf Unternehmensniveau mit virtuellen Kreditkarten integriert.
Virtuelle Kartenzahlungen sind genau das, wonach sie klingen: Es ist dabei keine physische Karte involviert, nur Zahlen. Sie bieten einen integrierten Betrugsschutz und eine sichere Nutzungskontrolle – Unternehmen können dabei autorisierte Anbieter, Zwecke, Datumsbereiche und Ausgabenbeträge auflisten.
HSBC stellt als erste Bank die Oracle-Mastercard-Lösung zur Verfügung und plant, Kunden von Oracle in den USA und Großbritannien eingebettete virtuelle Kartenzahlungen anzubieten.
„Die Integration der Finanzdienstleistungen von HSBC in die Systeme, die unsere Kunden täglich nutzen, ist ein wichtiger Schwerpunkt für uns“, berichtet Brian Tomkins, HSBC-Geschäftsführer und Global Head of Commercial Cards. „Viele unserer Kunden sind auch Benutzer von Oracle Cloud ERP. Daher ist diese Partnerschaft absolut sinnvoll. Wir werden mit Oracle und Mastercard zusammenarbeiten, um unseren gemeinsamen Kunden auf der ganzen Welt diese Möglichkeit zur Verfügung zu stellen.“
Andere große Banken arbeiten mit Oracle zusammen, um die Benutzererfahrung zu verbessern und die Einführung virtueller Zahlungskarten voranzutreiben. Es wird erwartet, dass bald weitere Anbieter die Lösung bereitstellen werden.
Während Käufer in den Genuss von verbesserten Zahlungsbedingungen und finanziellen Rabatten kommen, profitieren auch die Lieferanten und Banken. Die Lieferanten werden sofort von der Bank des Karteninhabers bezahlt. Dadurch müssen weniger ausstehende Zahlungen eingetrieben werden. Die Banken sichern sich einen neuen Kanal,über den sie ihre Zahlungsdienste dem globalen B2B-Markt mit einem Volumen von 130 Billionen US-Dollar anbieten können. Den Banken ist bewusst, dass gewerbliche Käufer ein reibungsloses E-Commerce-Erlebnis erwarten, genau wie beim Online-Einkauf als Verbraucher.
Die Partnerschaft mit Mastercard folgt ähnlichen Partnerschaften, die Oracle letztes Jahr mit JP Morgan Chase und FedEx angekündigt hat, um Oracle Cloud ERP mit Services zu integrieren, die Einkauf, Verkauf, Finanzierung, Fakturierung und Versand automatisieren, um die Kosten für den Geschäftsbetrieb zu senken. Im August wurde eine eine ähnliche Partnerschaft mit Avalara, einem Anbieter von Steuercompliance-Automatisierungssoftware, angekündigt.
„Wir werden unsere B2B-Services weiter diversifizieren und skalieren, indem wir sie dort anbieten, wo sich unsere Kunden befinden – dort, wo sie Bankdienstleistungen in Anspruch nehmen, Lieferungen verschicken, Steuern zahlen und mehr“, erläutert Ng.
Partnerschaften mit JPMorgan Chase und FedEx vereinfachen den B2B-Handel.
Durch eingebettete Lösungen sparen Oracle ERP-Kunden Zeit und Geld.