Margaret Lindquist | Leitender Redakteur | 22. November 2024
Das Logistikmanagement ist ein Teilbereich des Lieferkettenmanagements und umfasst alle Phasen der Produktion und Lieferung eines Produkts an den Endkunden. Dazu gehören der Transport von Rohstoffen sowie die Bewegung und Lagerung von Waren. Logistikmanager suchen kontinuierlich nach effizienteren Wegen, um diesen Prozess zu optimieren. Bisher haben Sie von Transport- und Lagerverwaltungssoftware sowie von Internet of Things-Geräten profitiert, die das Tracking von Lkws, Lieferfahrzeugen, Güterzügen und anderen Transportarten erleichtern. Dank der Integration von KI in diese sowie andere Anwendungen und Geräte, verfügen Logistikmanager jetzt über präzisere Tools.
Künstliche Intelligenz wird in der Logistik vielseitig eingesetzt. Dazu gehören die Bedarfsprognose, Sendungsplanung, Lageroptimierung sowie die kontinuierliche Überwachung von Routen, Frachtbedingungen und möglichen Störungen. KI-Algorithmen können Logistikexperten dabei helfen, Transitzeiten vorherzusagen, den besten Spediteur zum besten Preis zu bestimmen und alternative Routen und Spediteure im Falle von Transportunterbrechungen zu ermitteln. Sie können auch dazu genutzt werden, um bestimmte Kundenservice-Aufgaben zu automatisieren. Dies kann sowohl über KI-gestützte Chatbots geschehen, die grundlegende Kundenanfragen bearbeiten, als auch über KI-basierte Tools, die Kundenbeschwerden analysieren und die Daten an Logistikteams weiterleiten.
Wichtigste Erkenntnisse
Die Hauptziele der KI in der Logistik sind präzisere ETA-Vorhersagen auf Basis interner und externer Daten (z. B. Wetterprognosen und potenzielle Arbeitsunterbrechungen) sowie die frühzeitige Identifikation gefährdeter Sendungen. So können Manager rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergreifen, wie beispielsweise durch die Umleitung von Sendungen auf alternative Routen. KI-Modelle werden auf der Grundlage zuvor ausgeführter Aufträge und der Präferenzen der Nutzer trainiert und tragen so dazu bei, die Betriebsleistung zu verbessern und den Bedarf an manuellen Eingriffen zu verringern. Laut einer Forschung von McKinsey & Company haben frühe Anwender von KI-gestützter Supply-Chain-Management-Software ihre Logistikkosten um 15 % gesenkt. Zusätzlich konnten sie eine Verbesserung ihrer Lagerbestände um 35 % verzeichnen.
Die Bedeutung der KI in der modernen Logistik wächst stetig. Eine Umfrage von Zogby Strategies und Xometry aus dem Jahr 2024 zur Einschätzung von CEOs ergab, dass 97 % der Befragten planen, innerhalb der nächsten zwei Jahre künstliche Intelligenz in ihren Unternehmen einzuführen.
Logistikmanager setzen zunehmend neue KI-Funktionen ein, um die Transporteffizienz zu steigern. Durch die Analyse von Verkehrs- und Wettermustern können sie die kraftstoffeffizientesten Routen identifizieren und kostspielige Verzögerungen vermeiden. Hersteller sind auf die pünktliche Lieferung Tausender Komponenten aus der ganzen Welt angewiesen, um ihre Produkte zusammenzusetzen. Diese Lieferungen müssen präzise koordiniert werden, damit alle benötigten Teile rechtzeitig verfügbar sind – jedoch nicht zu früh, da hohe Lagerbestände erhebliche Kosten verursachen können.
Während des Transports, der Lagerung und Lieferung von Produkten entsteht eine große Menge an Daten. Zu den erfassten Datenpunkten gehören unter anderem Echtzeit-Standort, Temperatur, Versandkosten und die Verfügbarkeit von Spediteuren. Die potenziellen Auswirkungen von KI in der Logistik – insbesondere auf pünktliche Lieferungen und die Kundenzufriedenheit – sind klar erkennbar. Darüber hinaus gibt es viele weitere Möglichkeiten, wie KI die Logistik optimieren kann, die im Folgenden näher erläutert werden.
Hersteller beginnen, KI-Software zu nutzen, um Aufgaben wie die Verfolgung von Geräteausfällen, die Verbesserung der Produktqualität und die Beschleunigung des Warenversands an Kunden zu automatisieren. Zudem nutzen sie KI, um große Datenmengen zu analysieren und komplexe Logistikprobleme effizient zu lösen. Nachfolgend sind spezifische Anwendungsbereiche aufgeführt, in denen Logistikmanager KI nutzen, um ihre Ziele zu erreichen.
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Western Digital setzt einen digitalen Assistenten namens Logibot ein, um Logistikinformationen an Partner in der Lieferkette zu liefern. Nach einem Benchmarking ihres Online-Shops mit der Konkurrenz definierten die Logistikmanager von Western Digital drei zentrale Ziele: eine 24/7-Beantwortung von Anfragen, die Erfassung und Beantwortung von Kundenfeedback sowie die Fähigkeit, die meisten Anfragen autonom zu bearbeiten, sodass sich Kundenservicemitarbeiter auf die kritischsten Probleme konzentrieren können. Das ultimative Ziel des Unternehmens ist es, jede Interaktion von Logibot mit den Benutzern nachzuverfolgen, den Anteil erfolgreicher und nicht erfolgreicher Interaktionen zu bestimmen und diese Erkenntnisse zur Optimierung des Tools zu nutzen, um einen noch effizienteren Kundenservice zu gewährleisten. Western Digital plant, Logibot von der Logistik auf Planung, Beschaffung und Fertigung auszuweiten.
Für Unternehmen, die verderbliche Waren anbauen oder produzieren – sowie für jene, die auf komplexe Versandnetzwerke für die Beschaffung und Auslieferung angewiesen sind – ist eine lückenlose Sendungsverfolgung unerlässlich. KI ermöglicht die autonome Verfolgung bereits versandter Artikel und benachrichtigt Mitarbeitende bei Problemen, wie einem Temperaturanstieg im Versandcontainer oder unerwarteten Verzögerungen, die die Lieferung gefährden könnten. Logistikmanager können diese Informationen nutzen, um Produkte umzuleiten und Kundenanforderungen anzupassen. Bereits vor der Verschiffung können Logistikmanager die Vorhersagefähigkeiten der KI nutzen, um potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen – basierend auf historischen internen Daten sowie externen Informationen zu Wetterbedingungen, Straßen- und Hafensperrungen, Arbeiterstreiks und weiteren Einflussfaktoren.
Obwohl KI das Potenzial hat, die Lagerung und den Transport von Materialien und Produkten zu verbessern, ist ihre Einführung nicht immer einfach. Im Folgenden sind einige Herausforderungen aufgeführt, denen Unternehmen bei der Einführung von KI gegenüberstehen.
Oracle Fusion Cloud Logistics, Teil von Oracle Fusion Cloud Supply Chain Management & Manufacturing, bietet neue KI-Funktionen zur Unterstützung von Logistikaufgaben, Optimierung der Transportrouten und Senkung der Lagerhaltungskosten. Zudem helfen diese Funktionen Herstellern, Kosten zu senken, Lieferzeiten zu verkürzen, die Mitarbeitersicherheit zu erhöhen und den ökologischen Fußabdruck zu verringern.
Wie kann KI in der Logistik eingesetzt werden?
KI wird vorrangig genutzt, um Bedarfsprognosen zu erstellen, Sendungen zu planen, Frachtbedingungen zu überwachen sowie Lagerflächen und Transportrouten zu optimieren.
Wie wirkt sich KI auf die Schifffahrtsbranche aus?
Reedereien nutzen KI, um Faktoren wie Verkehr, Meeresströmungen und Wetterbedingungen zu analysieren und so ihre Routen zu optimieren bzw. Alternativen auszuarbeiten. So können sie ihren Treibstoffverbrauch senken und das Risiko kostspieliger Verzögerungen verringern. Zudem wird KI-Technologie für die vorausschauende Wartung von Anlagen eingesetzt.
Wie kann KI Lieferketten nachhaltiger gestalten?
Lieferketten können durch KI vor allem durch die Optimierung der Transportwege nachhaltiger gestaltet werden. Dies kann zu einem geringeren Verbrauch fossiler Brennstoffe durch Transportfahrzeuge und einer geringeren CO2-Emission beitragen.